Anatomie des Auges

Das Menschliche Auge

Man kann das Auge mit einer Fotokamera vergleichen. Die Kamera besteht aus einem auf die Entfernung einstellbarem Linsensystem (Objektiv), einer Blende zur Regulierung des Lichteinfalls, dem Bildträger (Film), dem Verschluß und das Gehäuse. Auch das Auge hat ein Linsensystem, bestehend aus einer starren Frontlinse (Hornhaut) und einer verstellbaren Linse (Augenlinse). Die Aufgabe der Blende übernimmt die Regenbogenhaut (Iris). Bildträger ist die Netzhaut. Das Gehäuse des Auges ist die Lederhaut und versorgt wird das Auge durch die Aderhaut.

leylakandur_lasik_auge_normalAugenlider

Die Lider erfüllen verschiedene Funktionen, die verständlich werden, wenn man ihren Aufbau betrachtet. Das Lid besteht aus zwei Schichten. Die oberflächliche Schicht, zu der auch die Lidhaut gehört, weist zwei Muskeln auf. Der erste (Musculus orbicularis oculi) verläuft ringförmig um die Lider. Er wird benutzt, um die Augen zu schließen. Der zweite Muskel (Musculus levator palpebrä) dient dem Öffnen der Augen. Die zweite Schicht enthält den Lidknorpel (Tarsus), der dem Lid seine Form und Festigkeit gibt. Darunter folgt die Bindehaut des Lides, die sich in der Umschlagfalte auf den Augapfel fortsetzt. Die Grenze zwischen beiden Schichten ist bei genauem Hinsehen an der Lidkante als feine graue Linie erkennbar. Im Lidknorpel verlaufen die so genannten Meibom’schen Drüsen, die an der Lidkante enden. Ihre Absonderungen liefern den fettigen Anteil des Tränenfilms. Eine chronische Entzündung und Sektretstauung in diesen Drüsen nennt man Hagelkorn (Chalazion). Im Bereich der Wimpern finden sich weitere kleine Drüsen (Moll’sche und Zeis’sche Drüsen). Ihre akute Entzündung nennt man Gerstenkorn (Hordeolum). Ein Gerstenkorn kann allerdings auch als akute Entzündung der Meibom’schen Drüsen entstehen. Im inneren Lidwinkel sehen wir auf der Lidkante des Ober- und Unterlides jeweils eine kleine Öffnung, die Tränenpünktchen. Durch diese Öffnung wird bei jedem Lidschlag die Tränenflüssigkeit in die Tränenwege der Nase gepumpt. Bei jedem Lidschlag wird auch die Tränenflüssigkeit neu auf dem Augapfel verteilt und dieser so ständig feucht gehalten. In der Regel geschieht dies unbewusst ca. fünf- bis zehnmal pro Minute.

Tränen

Die Tränendrüse, die den Hauptteil unserer Tränenflüssigkeit produziert, liegt dem Augapfel oben außen auf. Wenn man das Oberlid hochhebt, kann man ihren unteren Rand durch die Bindehaut schimmern sehen. Hier liegen auch die Ausführungsgänge der Tränendrüse, die allerdings mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Wir produzieren pro Tag ca. 3,5 Milliliter Tränenflüssigkeit. Unsere Tränen bestehen zu 98 Prozent aus Wasser, den Rest bilden Eiweiße, Salze und Stoffwechselprodukte. Der Tränenfilm zeigt drei Schichten. Direkt auf dem Auge liegt eine dünne Schleimschicht (Muzin), es folgt die wässrige Schicht, die zur Luft hin von einer dünnen Fettschicht (Lipidschicht) bedeckt wird. Diese Fettschicht verhindert das vorzeitige Verdunsten der Tränen. Die Tränen fließen über die Tränenpünktchen im Ober-, aber besonders im Unterlid in die Tränenröhrchen ab. Diese kleinen Tränenröhrchen münden im Tränensack, der dem Nasenbein anliegt. Von dort aus fließen sie in die Nasenhöhle ab.

Der Augapfel

Der Augapfel (Bulbus oculi) liegt in der aus mehreren Knochen gebildeten Augenhöhle (Orbita), die die Form eines nach vorne offenen Trichters besitzt. Zwischen Augapfel und Knochen befindet sich von Bindegewebe durchzogenes Fettgewebe.  Am Augapfel setzen sechs äußere Augenmuskeln an, seitlich jeweils der innere und äußere gerade Muskel (Musculus rectus internus und Musculus rectus externus), sowie oben und unten der obere und untere gerade Muskel (Musculus rectus superior und Musculus rectus inferior). Der obere schräge Muskel (Musculus obliquus superior) läuft über einen hakenförmigen Knochenvorsprung im inneren oberen Augenwinkel nach hinten. Unter dem Augapfel verläuft der untere schräge Muskel (Musculus obliquus inferior). Der Ursprung der Muskeln liegt in der Tiefe der Augenhöhle. Drei Nerven sind für die Versorgung dieser sechs Muskeln verantwortlich. Der äußere gerade Augenmuskel hat einen eigenen Nerv (Nervus abducens), ebenso wie der obere schräge Muskel (Nervus trochlearis); die anderen vier Muskeln haben einen gemeinsamen Nerv (Nervus oculomotorius). Die Augenmuskeln sind fest mit der äußeren bindegewebigen Hülle des Augapfels, der Lederhaut (Sklera), verwachsen. Durch die Lederhaut ziehen die Gefäße und Nerven zur Versorgung des Augapfels. Der Sehnerv (Nervus opticus) tritt hinten aus dem Augapfel durch die Lederhaut aus. Er besteht aus ca. 1,2 Millionen Nervenfasern mit einem Gesamtdurchmesser von ca. 1,5 Millimetern und ist von den Hirnhäuten umgeben.

Der Augapfel (bulbus) besteht aus drei Hautschichten. Die äußere Haut – Faserhaut (tunica fibrosa) – wird unterteilt in Lederhaut (sclera) und Hornhaut (cornea). Aderhaut (chorio idea), Ziliarkörper (corpus ciliare) und Regenbogenhaut (iris) bilden die mittlere Haut – Gefäßhaut ( tunica vasculosa). Die Netzhaut (retina) ist die innere Haut.

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Lederhaut (Sklera)

Sie ist eine Sehnenhaut und damit die festeste Haut des menschlichen Körpers. Sie gibt dem Auge die Form und schützt es.

Hornhaut (Cornea)

Die Hornhaut liegt der Lederhaut “uhrglasförmig” auf und ist mit ihr verwachsen. Sie ist durchsichtig und außerordentlich berührungsempfindlich (Schutzmaßnahme). Sie bildet mit dem Kammerwasser zusammen eine starke sammelnde Fläche, die ca. 75 % des Gesamtbrechwertes des Auges ausmacht, und hat mit der Linse die Aufgabe ein scharfes Bild auf der Netzhaut zu erzeugen. Die Übergangsstelle zwischen Hornhaut und Lederhaut wird als Limbus bezeichnet.

Aderhaut (Choro Idea)

Sie ist der blutreichste Teil des Auges und mit zahlreichen Arterien und Venen durchzogen. Außerdem sind in der Aderhaut zahlreiche Pigmente (schwarze Farbkörnchen) eingelagert. Sie ernährt das Auge mit Ausnahme der Netzhaut, dunkelt das Augeninnere gegen das Außenlicht ab und versorgt die Netzhaut stets mit frischen Sehstoffen, ohne die das Sehen nicht möglich wäre.

Ziliarkörper (Corpus Ciliare)

Er ist ein ringförmiger, elastischer Körper. In den Furchen an der Oberfläche sind zahlreiche Drüsen, die das Kammerwasser erzeugen und absondern. Im Ziliarkörper befindet sich der ringförmige Akkommodationsmuskel. Die Aufgabe des Ziliarkörpers ist die Erzeugung des Kammerwassers, flach ziehen der Augenlinse und Akkommodation.

Regenbogenhaut (Iris)

Sie ist eine kreisrunde Scheibe, in deren Mitte sich das Sehloch (Pupille) befindet. Die Pupille verändert sich durch zwei Muskeln. Im Alter büßt die Pupille an Beweglichkeit ein. Die Iris ist die Blende des Auges. Sie reguliert die Lichtmenge, die in das Auge fällt.

Augenlinse (Lens Cristallina)

Die Augenlinse ist eine faserige Substanz, die zum Kern dichter wird. Sie ist optisch inhomogen und enthält keine Nerven und Blutgefäße. In Akkommodationsruhe (beim rechtsichtigen Auge mit Blick in die Ferne) wird die Linse durch die stärkere Eigenelastizität des Ziliarkörpers “flachgezogen”. Beim Blick in die Nähe sorgt der Ziliarmuskel dafür, daß sich die Augenlinse stärker krümmt, wodurch der Brechwert zunimmt.

Glaskörper (Corpus Vitreum)

Der Glaskörper ist eine gallertartige Substanz ( 98% Wasser), die von einer dünnen Hülle umschlossen wird. Er ist nerven- und blutgefäßlos. Trübungen und Schlieren im Glaskörper können Schattenbilder auf der Netzhaut erzeugen.

Netzhaut (Retina)

Die  Netzhaut ist ein glasklares Häutchen. Sie besteht in der Hauptsache aus den Rezeptoren – den Zapfen und Stäbchen. Beide sind Sinneszellen und haben eine 6-eckige Querschnittsfläche. Die Zapfen und Stäbchen wandeln das Licht in Nervenreize um.

Zapfen

Mit den Zapfen sehen wir Farben, Formen und Bewegung. Sie sind weniger Lichtempfindlich, daher sehen wir mit ihnen nur am Tag. (Bei hellem Licht sehen wir mit ihnen farbig und deutlich.)

Stäbchen

Mit ihnen sehen wir Hell-Dunkel, grobe Umrisse und Bewegungen. Bei geringem Licht sehen wir mit ihnen farblos und undeutlich. Netzhautgrube (Fovea centralis) Am hinteren Augenpol befinden sich in einer Vertiefung die meisten Zapfen. In der Dunkelheit ist diese Stelle für uns blind, da sich hier keine Stäbchen befinden. Um die Netzhautgrube ist eine gelb gefärbte Zone, die Marcula. Sie enthält neben zahlreichen Zapfen auch schon mehrere Stäbchen. Zum Rande der Netzhaut hin nimmt die Zahl der Zapfen ab und die der Stäbchen zu.

Blinder Fleck (Papille)

Die Sehnervenfasern verlassen 4mm neben der Netzhautgrube, zum Sehnerven gebunden, das Auge durch die Siebplatte. Dort sind keine Zapfen und Stäbchen, daher ist dieser Fleck auch vollkommen blind.